von d.schneider/p.ries
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18. März 2020
Neuer Ärger um Ratten in Garath Rp.online. I Die Stadt sieht aktuell keinen Anlass, Ratten im Viertel verstärkt zu bekämpfen. Bezirkspolitiker widersprechen dem. GARATH. Vor allem in den Abend und Nachtstunden huschen immer wieder Schatten in den Gassen und Straßen. Auf den Spielplätzen und Grünanlagen von Garath. Ratten sind im Stadtteil ein Problem, mit dem sich die Bürger immer wieder an die Bezirkspolitik wenden. Diese bitten die Stadt um Hilfe und bekommen von dort eine Absage. In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) verlas Bezirksverwaltungsstellenleiter Uwe Sandt eine Antwort des Amtes für Verkehrsmanagement auf eine Anfrage des Bezirksvertreters Peter Ries (Freie Wähler) aus dem Jahr 2019. In dem Schreiben hatte die er die Stadt gebeten, etwas gegen den Rattenbefall in Garath zu unternehmen und die ansässigen Bürger durch eine Aufklärungskampagne für das Thema zu sensibilisieren. Die Antwort aus dem Rathaus fiel jedoch negativ aus. Man habe die Anfrage der BV zum Anlass genommen, die angeblichen Schwerpunkte im Stadtteil zu besichtigen. Dabei seien, so heißt es im Schreiben, „keine Ratten beziehungsweise Nester oder Spuren festgestellt" worden. Daher sind aktuell keine Maßnahmen zur Rattenbekämpfung geplant. Die Stadt kündigte allerdings weitere, regelmäßige Kontrollen an, um entsprechend reagieren zu können, sollte ein Befall festgestellt werden. Unabhängig von dem, was die Stadt sagt: „Uns erreichen immer wieder Meldungen aus der Bürgerschaft, die uns von Ratten berichten“, sagt Verwaltungsstellenleiter Uwe Sand - Vor allem kämen die Nagetiere während der Dämmerung und nachts hervor — und verstärken damit die subjektive Unsicherheit in Garath. Die dortigen Lokalpolitiker reagierten mit Unverständnis auf das „Nein“ aus dem Rathaus. Das ist ärgerlich", sagt etwa Peter Ries von der Fraktion Freie Wähler. Er hat sich bereits in der Vergangenheit mehrfach für die Rattenbekämpfung im Stadtteil starkgemacht. In Garath kommen verschiedene Faktoren zusammen, die die Ausbreitung von Ratten begünstigen. Es gibt viel Müll im Straßenbild, Essensreste werden oft achtlos entsorgt. Auch die wilden Müllkippen, die sich immer wieder in Garath ansammeln, können zum Problem Werden. Zwischen weggeworfenen Möbeln. Fahrradleichen und sonstigem Abfall finden Ratten gute Verstecke. Außerdem, so Uwe Sandt, werden trotz Verbot die Stadttauben - aus falsch verstandener Tierliebe gefüttert. Dabei bleibe meist noch genug Futter übrig, um Ratten anzuziehen. Ein großes Problem ist die Garather Bürgerwiese, wo immer wieder Essensreste einfach liegengelassen werden. Dementsprechend könnte sich das Problem noch verschlimmern, wenn das Wetter besser wird und die Grillsaison beginnt. Bereits im Jahr 2018 hatte es massive Beschwerden über Ratten im Viertel gegeben. Die Stadt hatte daraufhin Gift in den Kanälen unter Garath ausgelegt. Tatsächlich hatte sich die Situation zeitweise verbessert. Inzwischen scheint die Zahl der Ratten im Stadtteil jedoch wieder zuzunehmen. Nach der Absage der Stadt, so Bezirksvertreter Peter Ries, liege die Verantwortung bei den Bürgern. Ratten können ein Gesundheitsrisiko für Menschen darstellen. Weil sie gefährliche Krankheiten übertragen können. Daher müsse jeder Garather nun darauf achten, wo es vermeidbar ist, ihnen einen entsprechenden Lebensraum zu schaffen. „Das Problem ist hausgemacht, weil kaum jemand mehr auf seinen Müll achtet", so Ries. Er bittet jeden Bürger, den eigenen Abfall, vor allem aber Essensreste, in verschlossenen Mülleimern und Tonnen zu entsorgen und ihn auch dann nicht daneben zu werfen, wenn diese überfüllt sind. Und wer fremden Abfall findet, sollte sich bitte auch nicht zu fein sein, ihn zu entsorgen, wenn es dazu beitragt, die Stadt für uns alle etwas lebenswerter zu machen", so Ries. KOMMENTAR Dominik Schneider Die Verantwortung liegt beim Bürger Ratten sind nicht nur in Garath ein Problem, und nicht nur in Düsseldorf. Die Stadt kann die Schädlinge bekämpfen, aber sie kann nicht sämtliche Tiere vergiften. Ratten gehören zum Bild moderner Großstädte, und es liegt in der Verantwortung der Bürger, sich so zu verhalten, dass sie nicht zum Problem werden. Keine Essensreste wegwerfen, keine Lebensmittel in die Toilette spülen: Auf diese Weise kann die Ausbreitung verhindert werden – aber nur, wenn die Mehrheit der Menschen sich daran hält. Wenn auch deutlich weniger dramatisch, so erinnert das Szenario in dieser Hinsicht doch an die aktuellen Bemühungen zur Bekämpfung des Corona- Virus.